Nach einem guten Start in den Einzelwettbewerben erwischten die Landesligakämpfer des BJC nur einen mittelmäßigen Start zum Saisonauftakt. Beim ersten großen Kampftag in Vorsfelde ließen die Athleten um Trainer Falk von der Osten – Fabeck gegen die Konkurrenz aus Hannover und Vorsfelde teilweise unnötig Punkte liegen. Deutlich wurde an diesem Kampftag auch, dass die neuen Regeln sowohl bei den Athleten, als auch bei den Kampfrichtern längst noch keine Routine sind.
Bereits zu Beginn trafen die Braunschweiger dabei auf die als diesjährige Favoriten gehandelten Teams aus Hannover und Vorsfelde. Gegen beide musste man sich am Ende geschlagen geben. 5:2 hieß es gegen Hannover, 6:1 unterlagen die Braunschweiger anschließend dem MTV Vorsfelde. Ziemlich ernüchternd stand das Team um Coach von der Osten nach der Halbzeit des Kampftages am Mattenrand. Doch ganz so eindeutig, wie es das Ergebnis vermuten lässt, waren die Begegnungen nicht.
Gegen Hannover startete die Mannschaft zunächst mit einem Sieg in die Begegnung. Vincent Lemke (bis 100 Kg) konnte sich hier nach vollen fünf Minuten Kampfzeit gegen Tobias Weber durchsetzen. Anschließend jedoch lief es so gar nicht mehr rund. Neuzugang Christopher Nomigkeit (bis 73 Kg) unterlag nach nur 37 Sekunden mit Hansoku – Make (Fassen ans Bein) und auch Alexander Sieg musste sich gegen den Hannoveraner Ohmens anschließend geschlagen geben. In die Gewichtsklasse über 100 Kilogramm hoch gesetzt dominierte er seinen körperlich deutlich überlegenen Gegner, von dem fast fünf Minuten lang kaum etwas zu sehen war. Sieg ging zunächst trotz anfänglicher Strafen sogar mit einem Yuko, sowie einem Waza – Ari in Führung. Am Ende aber führte eine Unachtsamkeit zur Niederlage. Auch Cai Oppermann hatte in der Gewichtsklasse bis 90 Kilogramm seinen Gegner schon zweimal in der Luft – der Punkt blieb jedoch aus. Einzig Karsten Täuber (bis 66 Kg) punktete noch einmal gegen seinen Hannoveraner Konkurrenten Stelzer – das 5:2 war am Ende jedoch nur für die Unterbewertung gut.
Eindeutiger verlief da schon der Kampf gegen Vorsfelde. Hier konnte sich einzig Marcel Stock durchsetzen. In der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm holte er mit einem sauberen Fußfeger den Ehrenpunkt – ansonsten war dem Team die Verunsicherung aus dem ersten Kampf deutlich anzumerken. Coach von der Osten fand in der Pause umso deutlichere Worte. „Volle Konzentration! Zwei Niederlagen haben wir jetzt weg. Mehr können wir uns nicht leisten. Ab jetzt müssen wir alles gewinnen, wenn wir in dieser Saison noch in die Medaillenränge kommen wollen.“ Noch einmal schickte er sein Team zu einem kurzen Aufwärmen.
Gegen den TuS Herrmansburg ging es anschließend in die dritte Begegnung des Tages. Und auf einmal war das Team wach. Cai Oppermann (bis 100 Kg) startete in die Begegnung und legte mit zwei Waza – Ari den Grundstein für die Mannschaft, es jetzt besser zu machen. Christopher Nomigkeit (bis 73 Kg) hatte es anschließend ebenfalls sehr eilig. Nach nur 17 Sekunden Kampfzeit holte er sich gegen Zienterra seinen ersten Punkt fürs Braunschweiger Team. Alexander Sieg startete erneut im Schwergewicht. Und auch er setzte sich dieses Mal durch und sicherte sich nach anfänglicher Waza – Ari Führung ebenfalls den vollen Punkt. Da die Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm für die Braunschweiger kampflos blieb, konnte die Mannschaft das erste Mal an diesem Tag etwas aufatmen. Die ersten zwei Tabellenpunkte konnten ihnen jetzt nicht mehr genommen werden. Marc Federmann (bis 81 Kg) punktete ebenfalls souverän, ebenso wie Karsten Täuber (bis 66 Kg), der den 6:1 Schlusspunkt setzte.
Wie ausgewechselt starteten die Braunschweiger auch gegen den Vfl Wolfsburg. Dieses Mal brachte Sieg (bis 100 Kg) seinen Gegner nach nur 30 Sekunden zu Fall und sicherte damit erneut das wichtige 1:0 der Begegnung. Max Barz (bis 73 Kg) kam ebenfalls noch zu seinem ersten Einsatz. Und auch er sicherte sich nach Yuko – Führung seinen Ippon im Boden. Cai Oppermann unterlag anschließend verletzt seinem Gegner im Schwergewicht. Da Florian Hahn (bis 60 Kg) und Kilian Lemke (bis 81 Kg) anschließend jedoch punkteten, stand auch hier der Sieg vorzeitig fest. Vincent Lemke (bis 90 Kg) musste sich zwar noch einmal geschlagen geben, doch Karsten Täuber holte im dritten Kampf seinen dritten Punkt und punktete so zum 5:2 Endstand.
Zwar versöhnt, aber dennoch etwas zerknirscht wirkte Coach von der Osten am Ende: „Mit den vier Punkten müssen wir heute zufrieden sein. Wir wussten, dass wir gegen Hannover und Vorsfelde voll da sein müssen, wenn wir gewinnen wollen. Das haben wir heute nicht geschafft, auch wenn die einzelnen Kämpfe knapper waren, als sich das Ergebnis anhört. Am Ende haben wir uns besonders gegen Hannover zu viele individuelle Einzelfehler geleistet – da wäre der Sieg durchaus drin gewesen!“ Auch die Kampfrichterentscheidungen standen zum Saisonbeginn im Mittelpunkt vieler Diskussionen. „Natürlich gab es die ein oder andere fragwürdige Entscheidung. Man hat deutlich gemerkt, dass sowohl bei Athleten als auch Kampfrichtern noch Unsicherheiten bestehen. Aber das betraf sicherlich alle Teams. Das gehört halt dazu, wenn das Reglement geändert wird.“