Nachwuchsjudoka kämpften in der Weststadt
Jedes Jahr lädt der Braunschweiger Judo Club den Wettkampfnachwuchs zum Heiko-Hornuß-Erinnerungsturnier ein. Rund einhundert Judoka zwischen sieben und elf Jahren folgten am Samstag, den 21. September 2019 diesem Ruf und gingen in der Sporthalle der Wilhelm-Bracke-Gesamtschule auf Medaillenjagd. Etwa ein Fünftel von ihnen stellte der Braunschweiger JC selbst. Sie sammelten zwei Gold- sowie je sechs Silber- und Bronzemedaillen. In der Vereinswertung belegte der BJC den zweiten Platz hinter dem VfL Grasdorf, der bei gleicher Punktzahl jedoch mehr Goldmedaillen erkämpfte.
Viel wichtiger als die Medaillen war für einige der jungen Judoka allerdings, dass sie es schafften, sich gegen Kontrahenten, denen sie sich zuletzt bei anderen Turnieren und Meisterschaften noch hatten geschlagen geben müssen, in beeindruckender Weise durchzusetzen.
Das gilt auch für die beiden Goldmedaillengewinner. Hendrik Reif, der in der Gewichtsklasse bis 24kg gleich im allerersten Kampf des Tages auf die Matte musste, kämpfte sich ungefährdet durch Vorrunde und Halbfinale, wo er auf Dennis Bott aus Diekholzen traf, dem er Anfang September beim Teufelturnier in Garbsen noch mit zwei zu einem Ippon den Sieg überlassen musste. In Braunschweig wartete er den starken Zug seines Gegners ab, nutzte ihn perfekt für eine eigene Technik und setzte gleich noch einen Haltegriff hinterher. Ebenfalls sehr souverän gewann Lara Malczak alle ihre Kämpfe in der Klasse bis 40kg. Den größten Widerstand leistete erwartungsgemäß ihre Freundin Hedda Gottschalk, ebenfalls aus Diekholzen, der sie sich einige Wochen zuvor in Garbsen noch geschlagen geben musste. Dieses Mal behielt die BJC-Kämpferin die Oberhand.
Eine Gewichtsklasse darunter traf Sophie Liffler bereits zum dritten Mal im September auf Majken Richter vom VfL Ummern. In Garbsen und vor allem bei der Bezirksmeisterschaft in Northeim fand die Braunschweigerin keine Mittel, um sich der starken Techniken der Gifhornerin zu erwehren, doch dieses Mal ging sie selbst den Kampf mit voller Energie, dem nötigen Überblick und technischem Instinkt an. So konnte sie diese Begegnung deutlich vorzeitig für sich entscheiden und eine Angstgegnerin von ihrer Liste streichen. Am Ende wurde sie mit Silber belohnt. Ähnlich erging es Philipp Lauschmann, ebenfalls bis 37kg bei den Jungs. Bei den Bezirksmeisterschaften eine Woche zuvor fiel er gegen Lukas Petri vom SV Meinersen mehrfach auf einen Ko-uchi-maki-komi. Beim Heiko-Hornuß-Erinnerungsturnier war er vorgewarnt und gut eingestellt, ließ dem Kämpfer aus dem Kreis Gifhorn keine Chance und musste sich erst im Finale nach langem, ausgeglichenen Kampf im Golden Score Finn Ahlemeier vom VfL Grasdorf beugen. Weitere Silbermedaillen erkämpften sich Felix Weitemeier bis 40kg und Joschua Meyer bis 26kg. Beide konnten zwei ihrer drei Kämpfe gewinnen und zeigten sich dabei technisch und kämpferisch stark. Louisa Lustig bis 24kg setzte sich im ersten Kampf gegen eine weit kleinere, kräftigere Kontrahentin durch nachdem sich auf deren Kampfstil eingestellt hatte, verlor jedoch ihren zweiten Kampf nach starker Leistung, Mia Lauschmann hatte bis 26kg nur eine Gegnerin und machte einige Fehler im Griffkampf, was ihr Gegenüber geschickt zu nutzen wusste. Im Rückkampf steigerte sich Mia zwar, musste sich jedoch erneut geschlagen geben.
Mats Löhner und Jarne Sonnemann traten in den Klassen bis 30kg und bis 32kg an, die stark besetzt waren. Mats kämpfte sich mit zwei Siegen als Poolsieger durch die Vorrunde, verpasste jedoch den Sprung in Finale durch eine Niederlage gegen seinen Freund Moritz Lauxtermann aus Osnabrück und sicherte sich im Kampf um Platz drei Bronze. Jarne scheiterte ebenfalls erst im Halbfinale und bekam Bronze. Jan-Malte Driegert, Bennet Algermissen und Lennox Warnecke zeigten jeweils, dass sie viel Potential haben und wurden für je einen Sieg mit Bronze belohnt. Erstmals im Schwergewicht kämpfte Livia Algermissen. Im Fünferpool setzte sie sich zweimal durch und musste sich nur den starken Schwestern Emelie und Sophie Wagner aus Uelzen geschlagen geben. In einem Freundschaftskampf zeigte sie zudem eine sehr gute Leistung.
Wertvolle Wettkampferfahrungen sammelten Linus Ulrich, Kolja Bembeneck, Marlin Moldzio, Maxim Kellermann, Matvei Mednitzkii und Jayson Marc. Insgesamt war das diesjährige Heiko-Hornuß-Erinnerungsturnier wohl aufgrund des vollen Wettkampfkalenders im September zahlenmäßig schwächer, dafür jedoch qualitativ stärker besetzt als im Vorjahr.
Bilder der Siegerehrungen
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Bilder der Kämpfe