Sieg verschenkt – bitterer Saisonabschluss für Braunschweiger Kämpfer

Geschrieben von: , veröffentlicht am: 13.10.2015
Kategorien: Bildergalerie 2015, Bundesliga 2015, Regionalliga Frauen 2015 , ; Schlagwörter: keine

Er war den Braunschweiger Bundesliga-Kämpfern nicht vergönnt – die Judoka des BJC mussten auch zum Saisonabschluss gegen Herta Walheim eine Niederlage hinnehmen. Nach ihrem starken Auftritt in Köln blieb ihnen die Chance auf einen letzten Heimsieg verwehrt.

Dabei starteten die Braunschweiger, die dem Publikum vorweg einen spannenden Auftritt versprachen, bärenstark in den ersten Durchgang. Nachdem sie in der Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm ihren Auftaktkampf abgeben mussten, gingen sie anschließend durch Siege von Leon Cedric Philipp (bis 66 Kg), Felix Schulze (bis 90 Kg) und David Dubsky (bis 73 Kg) mit 3:1 in Führung. Martin Garic (bis 100 Kg) konnte sich in einem sehr knappen Kampf anschließend ebenfalls durchsetzen und erhöhte auf 4:1. Die Führung zur Pause hätte für die Braunschweiger dabei sogar deutlich höher ausfallen können. Die Gäste aus Walheim punkteten jedoch in den nächsten beiden Kämpfen, nachdem Volker Klöß (über 100 Kg) und Egzon Lekaj gegen ihre Kontrahenten einfach nicht zu einer Wertung kamen und jeweils mit einem Shido mehr unterlagen. Diese Nachlässigkeit sollte die Braunschweiger noch teuer zu stehen kommen.

Auch im zweiten Durchgang unterlagen die Braunschweiger zunächst im ersten Kampf, erhöhten anschließend jedoch kurzzeitig wieder. Philipp konnte sich auch in seinem zweiten Kampf souverän durchsetzen. Anschließend drehte jedoch Herta Walheim auf. Felix Schulze musste sich in seinem zweiten Kampf geschlagen geben. Und auch Philipp Innig-Aguion (bis 73 Kg), der für Routinier Dubsky kam, konnte seinem Gegner wie zuvor Klöß und Lekaj in Durchgang Eins erschreckend wenig entgegensetzen. Martin Garic kam mit seinem Sieg in der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm zwar noch einmal zum Ausgleich. Danach hatte der BJC jedoch das Nachsehen. Ungläubig schaute man nach der Führung aus dem ersten Durchgang auf den Endstand von 6:8.

„Das war völlig unnötig. Die unnötigste Niederlage der Saison!“, waren sich die Coaches einig – und dennoch ratlos. „Den Kampf nach einer starken ersten Runde noch so abzugeben war nicht geplant. Damit haben wir nicht gerechnet.“ Auch im Publikum war man ziemlich ernüchtert. „Die Aufstellung hat doch ziemlich verwundert.“, war das einhellige Fazit und auch die Verantwortlichen konstatierten im Anschluss selbstkritisch: „Für uns war das angesichts des ersten Durchgangs, des Personals und der Pflicht zu tauschen die optimale Lösung. Im Nachhinein muss man sagen: vielleicht hätten wir doch anders aufstellen müssen – auf dem Papier kann man halt viel hin- und herschieben. Wenn am Ende die Leistung nicht auf die Matte gebracht wird, bleibt es nur auf dem Papier eine Lösung.“

Der BJC bleibt somit zum Saisonabschluss Letzter. Auf die Frage, wie es jetzt weitergeht, hat Teamchef Honner Hornuß vorerst noch keine definitive Antwort: „Nach den aktuell geltenden Statuten müssten wir wahrscheinlich absteigen beziehungsweise eine Relegation kämpfen. Allerdings ist die Liga momentan völlig im Umbruch. Im DJB stehen ab der Regionalliga aufwärts einige Beschlüsse, z.B. zur Abschaffung des Doppelstart-Rechts aus, welche natürlich einen Einfluss auf die Mannschaften haben. Die zweite Liga hat diese Saison schon mit zwei Mannschaften zu wenig gekämpft – Teams wurden zurückgezogen, weil sie ihren Kader nicht voll bekommen haben oder das Startgeld nicht aufbringen konnten. Es kann gut möglich sein, dass man hier erst einmal aufstocken will. Wir werden abwarten, wofür man sich entscheidet. Und dann müssen wir uns zusammensetzen und entscheiden, wie es weitergehen soll.“, so Hornuß.

Regionalliga – Mädels bleiben drittklassig

Auch für die Regionalliga – Damen war der letzte Saisonkampftag nicht von Erfolg gekrönt. Nach Niederlagen gegen den Bramfelder SV (0:7), Budokan Lübeck (2:5) und den TSV Kronshagen (3:4)
beendeten sie die Saison ebenfalls als Letzter.
Bei den Damen nimmt man es jedoch positiv: „Wir sind direkt im ersten Jahr aufgestiegen und haben gewusst, dass das eine große Umstellung wird und wir nicht oben mitkämpfen werden – dafür ist das Team zu Jung! Dennoch haben wir die ersten Punkte holen können und uns im gesamten Verlauf der Saison gesteigert. Das ist auch an den einzelnen Kampftagen sichtbar geworden. Darauf wollen wir in der nächsten Saison aufbauen.“, erklärt Betreuer Florian Hahn.
Beim Saisonabschluss am Wochenende präsentierte sich die Damenmannschaft dementsprechend gelassen und verfolgte gut gelaunt den Kampftag der Männer.
Bei den Frauen profitiert man davon, dass man die Regionalliga relativ sicher wieder aufstocken will – sollten sich Mannschaften finden, die aus den unteren Ligen aufsteigen wollen.
„Das ist im Frauen-Bereich so eine Sache. Wenn es bei den Männern schon schwierig ist, auf hohem Niveau die Teams voll zu kriegen, so ist es bei den Damen gerade für die ganz kleinen Vereine fast unmöglich. Da helfen meist nur noch Kampfgemeinschaften. Ansonsten zieht es die meisten Kämpferinnen zu den größeren Vereinen. Das macht die Sache dann natürlich wiederum sehr einseitig. Wir sind selbst gespannt, was uns nächste Saison erwartet.“, so die Verantwortlichen abschließend.

 

Bilder vom Bundesligakampf

Wir bedanken uns bei Andreas Lippelt für die tollen Fotos!



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