Die ersten zwei Tabellenpunkte sicherte sich das Bundesligateam des Braunschweiger JC beim Auswärtskampf in Köln. Die Braunschweiger demonstrierten beim souveränen 4:9 Sieg über Bushido Köln erstmals zweifelsfrei, welche Qualität in dem noch jungen Kader steckt.
„Absolut geil! Eine wahnsinnig gute Teamleistung. Jeder hat sich eingebracht – sowohl auf, als auch neben der Matte! Hundertprozentig fokussiert, nahezu ohne große Fehler. Auf den Punkt abgeliefert. Das war klasse!“, waren sich die Coaches Falk von der Osten-Fabeck und Olaf Pütz einig. Und das, obwohl das junge Braunschweiger Team als Tabellenletzter am vorletzten Kampftag deutlich unter Druck stand. „Wir müssen heute liefern. Eine Niederlage dürfen wir uns nicht erlauben. Wenn wir im Abstiegskampf noch selbst verantwortlich bleiben wollen, brauchen wir die beiden Punkte heute!“, war die dementsprechend ernste Ansage der beiden Trainer vor dem Kampfbeginn. „Es gibt heute nur Vollgas. Wir brauchen heute einhundert Prozent Leidenschaft. Ohne dabei die Taktik und die gewisse Cleverness zu verlieren. Ihr müsst voll da sein!“
Gesagt – getan. Wie ausgewechselt starteten die Braunschweiger in das Kellerduell gegen den Tabellenvorletzten aus Köln. Den Auftakt hatte Felix Schulze in der Gewichtsklasse bis 90 Kilogramm. Und der Braunschweiger legte gleich richtig los. Gegen Peter Schneider gab er in den ersten Sekunden mit dem ersten Angriff die Marschrichtung vor. Über vier Minuten lang dominierte er seinen Gegner, zwang ihn zu Fehlern und kam selbst immer besser in den Kampf, ehe er 45 Sekunden vor Schluss schließlich den Auftaktsieg für den BJC holte. Routinier David Dubsky (bis 73 Kilogramm) stand nach fünf Monaten Verletzungspause erstmalig wieder in der Liga auf der Matte. Gegen André Föbus sicherte er sich zunächst eine mittlere Wertung, ehe er im Boden das 2:0 für den BJC klar machte. Volker Klöß musste sich in der Gewichtsklasse bis 100 kg zwar geschlagen geben. Leon Cedric Philipp (bis 66 kg) und Oliver Els (bis 81 kg) brachten den BJC anschließend jedoch nach zwei absolut überragenden Leistungen im Boden mit 4:1 in Führung. Jan Pinta (über 100 kg) setzte schließlich noch einen drauf und erhöhter per Fußfeger auf 5:1, ehe man in der Gewichtsklasse bis 60 kg vor der Pause noch einen kleinen Dämpfer hinnehmen musste. Auch die zweite Runde wurde durch Felix Schulze eröffnet. Und wieder punktete der Braunschweiger souverän – brauchte im zweiten Anlauf sogar nur 58 Sekunden für seinen zweiten Ippon an diesem Tag. David Dubsky tat es seinem Mannschaftskollegen im Anschluss gleich. Auch er punktete zum zweiten Mal und zeigte dabei gegen André Föbus die ganze Ruhe und Klasse eines Ausnahmeathleten. In der Gewichtsklasse bis 100 kg kam Garic für Klöß. Auch er tat sich etwas schwer in dieser Gewichtsklasse, sicherte nach einem harten Kampf über die volle Kampfzeit aber immerhin ein Unentschieden und machte den Sieg für den BJC damit bereits vorzeitig perfekt. Egzon Lekaj (bis 81 kg) punktete im Anschluss ungefährdet zum 8:3. Jan Pinta (über 100 kg) erhöhte nach einem Kraftakt in buchstäblich letzter Sekunde danach ebenfalls noch einmal, ehe es nach einer Niederlage in der Gewichtsklasse bis 60 kg zum 9:4 Endstand kam.
„Die Auftaktsiege waren heute definitiv ein Schlüssel zum Erfolg. Wir haben heute beide Male einen sauberen Start erwischt. Das ist enorm wichtig für den Kopf und hat das Team in jedem Durchgang direkt gepusht. Es hat uns gezeigt, dass hier alles drin ist. Dementsprechend selbstbewusst und konzentriert war der Auftritt der ganzen Mannschaft im Anschluss.“, so Pütz. Aber auch insgesamt sind die Trainer zufrieden. „Die ganzen Flüchtigkeitsfehler, die uns die letzten Male noch die Punkte gekostet haben, konnten wir heute nahezu abstellen. Die Mannschaft hat hier zum ersten Mal gezeigt, welches Potential in ihr steckt und es geschafft, dieses auf den Punkt abzurufen. So soll es sein.“
Am 10.10.2015 erwarten die Braunschweiger zum Abschluss Herta Walheim. „Da wird es noch einmal spannend. Am letzten Heimkampf der Saison wollen wir den Zuschauern aber einen würdigen Saisonabschluss bieten. Wenn wir dieselbe Leistung noch einmal abrufen können, sind auch hier zwei Punkte drin!“, so die Verantwortlichen.