BJC gewinnt Vereinswertung der Landes-Einzel-Meisterschaften

Geschrieben von: , veröffentlicht am: 31.10.2016
Kategorien: Berichte 2016 , ; Schlagwörter: keine

Niedersachsens Judoka kämpften am Sonntag in Braunschweig um Meistertitel und Fahrkarten

Judo auf teilweise hohem Niveau gab es am Sonntag bei den Landes-Einzel-Meisterschaften der Männer und Frauen in der Halle der IGS Heidberg zu sehen. Landestrainer Sven Loll, der eigens aus Hannover angereist war, um sich ein Bild vom aktuellen Leistungsstand vor allem der Kaderathleten zu machen zieht ein etwas gemischtes Fazit: „Mit dem, was ich von den Topathleten zu sehen bekommen habe, bin ich sehr zufrieden, doch der Unterbau könnte breiter und auch leistungsstärker sein.“

Durch einen neuen Wettkampfmodus bekam Loll von diesem Unterbau mehr zu sehen als sonst, denn seit dem zweiten Halbjahr 2016 finden Turniere und Meisterschaften in Niedersachsen nach einem vorgepoolten Listensystem statt wie bisher im Doppel-KO-System statt. So müssen sich die Kämpfer zunächst in einem Pool von zwei bis fünf Starter durchsetzen. Die ersten beiden jedes Pools qualifizieren sich für die Hauptrunde, die in einem etwas modifizierten Doppel-KO-System ausgetragen wird.

Von Seiten des Veranstalters (NJV), als auch der Teilnehmer wurde vor allem auch die Ausrichtung der Meisterschaft durch den Braunschweiger Judo Club gelobt. Und der hat wirklich einen wahren Kraftakt vollbracht, denn es mussten nicht nur Matten, Stühle, Wettkampftafeln, Uhren u.v.a.m. Aus dem eigenen Dojo in den Heidberg transportieren und dort auf- und später wieder abbauen, sondern auch personell ehrenamtlich für fachkundige Tischbesetzungen, eine Cafeteria, Urkundenschreiber etc. sorgen. Noch dazu stellte der BJC von allen Vereinen auch die größte Anzahl an Teilnehmern.

Das in Verbindung mit einem großen Trainingseinsatz auch über die Sommermonate habe am Ende auch zu guten Wettkampferfolgen geführt, sagt Falk von der Osten-Fabeck, Trainer der Bundesliga- und Wettkampfgruppe des Vereins: „Vor allem in Sachen Ausdauer habe ich bei keinem meiner Leute Schwächen entdecken können.“ Und die brauchten vor allem die Judoka der zahlenmäßig besonders stark besetzten Gewichtsklassen bis 73kg und bis 81kg. Letztere war am Ende nahezu vollständig in Braunschweiger Hand. „Besonders freut es mich, dass sich Kai Desgranges wie schon im Vorjahr wieder für die Deutsche Pokalmeisterschaft qualifizieren konnte“, betont von der Osten-Fabeck „Kai agiert oft eher unauffällig und hier konnte er wirklich zeigen, was in ihm steckt.“ Tatsächlich hatte sich Desgranges gleich ins einer ersten Begegnung eine Verletzung an der Nasenwurzel zugezogen und musste in seinen nächsten sechs Kämpfen mit einem Tapeverband antreten (Foto): „Besonders hart war es für ich, dass ich in meinen sieben Kämpfen viermal gegen Mitglieder aus meiner Trainingsgruppe, zu der ja auch Judoka anderer Vereine aus der Region gehören, auf die Matte musste. Da kannten wir natürlich gegenseitig sowohl die jeweiligen Stärken als auch die Schwächen ganz genau.“ So traf er im Finale auf seinen Vereins- und Bundesligakollegen Nikolai Stahl, dem er schließlich die Goldmedaille überlassen musste. Den vierten Platz in der selben Gewichtsklasse erkämpfte sich Dominik Mau, ebenfalls vom BJC. In der Klasse bis 90kg dominierte ebenfalls ein Braunschweiger. Felix Schulze setzte sich nach einer mehrwöchigen Trainings- und Wettkampfpause souverän durch und holte ohne jeden Wackler Gold. Und auch in der Klasse bis 100kg gab es Medaillen für den BJC. Anton Frank erreichte etwas überraschend den 2. Platz und Alexander Sieg erkämpfte sich nach einer einjährigen Verletzungspause gleich bei seinem ersten Turnier Bronze. Erfreulich aus Sicht des BJC ist auch der erste Platz von Marc-Alexander Fitzlaff (MTV Vorsfelde), der für die Braunschweiger in der Bundesliga antritt, im Schwergewicht. Komplettiert wird des gute Abschneiden des Clubs durch zwei fünfte Plätze von Florian Hahn (bis60kg) und Karsten Täuber (bis73kg) sowie durch zwei Silbermedaillen im Turnier der Frauen. Nele Meyer löste so in der Klasse bis 48kg die Fahrkarte zu den Deutschen Pokalmeisterschaften ebenso wie Melissa Schwanke im Schwergewicht. Ihr Erfolg ist aus verschiedenen Gründen besonders bemerkenswert, denn sie kämpft erst seit diesem Jahr auch bei den Frauen, war zuvor ein Jahr in den USA, wo ihr jegliche Trainingsmöglichkeiten fehlten und zudem will sie möglichst bald wieder in die Gewichtsklasse bis 78kg wechseln, sodass sie ihren Kontrahentinnen rein vom Gewicht her weit unterlegen zu sein schien. Sie wird auch die Deutschen Pokalmeisterschaften in der Klasse plus 78kg antreten, hofft aber, sich über ein Bundessichtungsturnier für die Deutschen Einzelmeisterschaften noch in der Klasse bis 78kg qualifizieren zu können.

Insgesamt konnten die BJC-Kämpfer am Ende nicht nur ihre Einzelmedaillen und Urkunden, sondern auch den Braunschweig-Pokal für die beste Vereinswertung in Empfang nehmen. Sie setzten sich mit 23 Punkten knapp vor den Judo Crocodiles Osnabrück (20 Punkte) und dem VfL Stade (13 Punkte) durch.



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